5 - Kloster Sponheim
Aus der Chronik des Klosters Sponheim 1485:
In diesem Jahr bestrafte Gott die Undankbarkeit der Bauern, die sich im vorausgegangenen Jahr gezeigt hatte, durch einen recht harten Denkzettel. So groß in jenem Jahr der Überfluß an Wein war, so großer Mangel folgte in diesem Jahre nach, denn es wuchs nur sehr wenig Wein, und während wir aus dem vergangenen Jahr 100 Fuder hatten, so haben wir in diesem Jahr aus allen lesen, Zehnten und Zinsen zusammen kaum eines erhalten.[…].in diesem Jahr wurde das Getreide für einen geringen Preis gehandelt, denn drei Malter (regional verschiedenes Hohlmaß) besten Weizens waren für einen Gulden zu haben, und es kamen mehr Verkäufer zusammen als Käufer. Auch wurde der Wein aus dem Überfluß des Vorjahres auf offenem Markt verkauft.
Zitiert nach: Carl Velten: Des Abtes Johannes Trithemius. Chronik des Klosters Sponheim (Chronikon Spanheimense) Deutsch 1024-1509. Bad Kreuznach 1969. S. 200-201.