Tertiär
Sand
Geotop 10 Sommerloch (Sand)
Nach einer langen Zeit der Erosion und Abtragung im Bereich des Hunsrücks und des Nahelands drang letztmalig vor ca. 34-23 Millionen Jahren ein Meer in diesen Raum ein. Im Zusammenhang mit der alpidischen Gebirgsbildung senkt sich der Oberrheingraben als auch das Rheinische Schiefergebirge zunächst ab, begleitet von einem weltweiten Meeresspiegelanstieg. Damit war der Weg gebahnt für einen kurzzeitigen Meeresvorstoß über das Mainzer Becken in den Hunsrück. Offenbar gab es marine Passagen über den gesamten Hunsrück hinweg bis in den Raum der heutigen Mosel.
Bis in eine heutige Höhe von ca. 450 m über NN finden sich Spuren des Meeres. Nur die Hunsrück-Höhenrücken ragten inselartig über dieses von vielen Tieren bewohnten Meeres hinaus. Es herrschte ein warm-tropisches Klima mit üppiger Entwicklung der marinen Lebenswelt, in der selbst Haie ihr Auskommen fanden.
Typische Ablagerungen des tertiären Meeres sind gelblich gefärbte, unverfestigte bis schwach verfestigte Kiese und Sande, die aber meist nur an frischen Wegaufschlüssen (Sommerloch) oder in Sandgruben zu beobachten sind. Berühmtheit hat der Steinbruch bei Bad Sobernheim-Steinhardt erlangt, wo die „Steinhardter Erbsen“, Barytkonkretionen mit Fossilkern, zu finden sind.